Weisse Wanne
Wasser ist nicht gleich Wasser und kann in verschiedenen Formen auftreten. Bodenfeuchte, nicht stauendes Sickerwasser, zeitweise aufstauendes Sickerwasser, drückendes oder nichtdrückendes Wasser spielen bei der Wahl des richtigen Abdichtungskonzeptes eine große Rolle. Das System der wasserdichten Betonkonstruktion, oder auch Weisse Wanne genannt, kann bei allen Formen des Wasserzutrittes bei horizontalen und vertikalen Flächen eingesetzt werden.
Weisse Wanne
Gelbe Wanne
Braune Wanne
Schwarze Wanne
Kunststoffdichtungsbahnen
Grundsätzlich sind bei der Ausführung der Betonkonstruktion nach dem System der Weißen Wanne keine zusätzlichen Dichtungsbahnen erforderlich. Bodenplatte und Außenwände werden als geschlossene Wanne aus Stahlbeton mit hohem Wassereindringwiderstand nach SIA 262 hergestellt. Diesen Beton nennt man auch wasserundurchlässigen Beton oder WU-Beton. Normativ ist die wasserdichte Betonkonstruktion in der SIA 272, Ziffer 3.1 verankert, welche alle Anforderungen an das System, die Baustoffe, die Konstruktion und die Ausführung beschreibt.
Die Gebrauchstauglichkeit einer wasserdichten Betonkonstruktion wird durch ein bauphysikalisches Konzept, ein kleines Kapillarvolumen des Betongefüges eine geringe Dampfdiffusion, eine Verteilung von Feinrissen und Zusatzmaßnahmen für das Abdichtung von Fugen, Durchdringungen und Rissen erreicht.
Grundlage für die Planung der erforderlichen Maßnahmen ist der Projektwasserstand. Hierbei ist nicht nur der Grundwasserstand anzusetzen, sondern der höchste, nach Möglichkeit aus langjähriger Beobachtung ermittelte, Hochwasserstand inklusive möglichem temporärem Stauwasser. Eine oberflächliche Beurteilung beim Bodenaushub ist eine Momentaufnahme und reicht hierfür nicht aus. Ein Bodengutachten bringt neben einer zusätzlichen Sicherheit auch Erkenntnis über die Zusammensetzung des Bodens und die Gegebenheiten des anstehenden Grundwassers. So kann ein möglicher chemischer Angriffsgrad des Grundwassers bzw. Bodens ermittelt werden, der dann in den Expositionsklassen XA1 bis XA3 (chemischer Angriff) berücksichtigt wird. Für die Konstruktion von wasserundurchlässigen Bauwerken aus Beton stehen zwei verschiedene Bauweisen zur Verfügung:
Die Weisse Wanne wird mit WU-Beton und vistona Fugenbaendern wasserdicht ausgeführt.
Die weisse Wanne benoetigt fachgerechte Planung.
Bauweise ohne unkontrollierte Trennrisse
Die Bauweise ohne unkontrollierte Trennrisse ist gekennzeichnet durch ein Zusammenspiel von konstruktiven (Lagerungsbedingungen mit geringer Verformungsbehinderung, Fugenabstände), betontechnologischen und ausführungstechnischen (Betonierabschnitte, Nachbehandlung) Maßnahmen. Ziel ist es, das Entstehen von Trennrissen durch die Vermeidung von Zwangsspannungen zu verhindern.
Bauweise mit Trennrissen
Bei der Bauweise mit Trennrissen beschränkter Rissbreite werden die Zugspannungen aus Last und Zwang durch engliegende, rissverteilende Bewehrung aufgenommen. Entstehende Risse müssen in ihrer Breite so gering gehalten werden, dass sowohl die festgelegte Form der Wasserundurchlässigkeit (vgl. Nutzungsklassen) als auch die Dauerhaftigkeit des Bauwerks nicht beeinträchtigt sind.
Material
Rissesichernde Armierung
Wasserundurchlässiger Beton – WU-Beton
Fugenabdichtung mit Fugenbänder, Fugenbleche, Injektionskanäle, Fugenabklebungen
Ringraumdichtungen für Wanddurchführungen
Mauerkrägen für Bodendurchführungen